Der Katharismus ist eine dualistische Religion, die sich vor 2700 Jahren im Iran entwickelt hat und im 11. Jahrhundert nach Chr. im Süden des Languedoc
Anhänger fand. Bis zum Beginn des 13. Jahrhunderts erreichte der Katharismus einen Anteil von ca. 10% der Gesamtbevölkerung.
Im Jahre 1209 veranlaßt Papst Innozenz III. einen Kreuzzug gegen die Katharer. Mit der Eroberung von Bezier beginnt ein Blutbad unter der Bevölkerung des
Languedoc, das erst mit dem Fall der Festung Quéribus im Jahre 1255 ein Ende findet.
Da die Kreuzfahrer zunächst plündernd und mordend die Städte der Region heimsuchten, macht es für uns wenig Sinn, ihrer Route exakt zu folgen. Vielmehr wollen
wir uns die Sahnestücke aussuchen und gezielt landschaftlich reizvolle Strecken fahren.
Das erste dieser Sahnestückchen ist das Städtchen Minerve am südöstlichen Rand des Haute Languedoc. Allein die Lage auf einem Gebirgsvorsprung zwischen den
Schluchten des Briant und der Cesse ist traumhaft und wir werden einen Spaziergang durch alte Gassen, befestigte Tore und die Überreste der Burg unternehmen.
Weiter geht es durch einen Kalksteingebirgszug über die Burgruinen Lastours und Saissac in die fruchtbare Ebene am Canal du Midi und weiter nach Toulouse.
Nach einem Bummel durch die Altstadt kann es weitergehen zur Burg der Grafen von Foix.
Hier sind wir schon in den ersten Ausläufern der Pyrenäen. Da die Landschaft wunderschön und diese Region für unser Vorhaben recht zentral gelegen ist, werden
wir hier ein Quartier für einige Tage suchen und von da aus die Gegend genauer erkunden. Wichtig ist, daß wir unser Gepäck gut untergebracht wissen, denn hier wird nicht nur gefahren, sondern auch mal ein Wandertag
dazwischen gelegt. Viele der letzten Zufluchtsorte der Katharer lagen in dieser Region, so z. B. Montsegur (1244 gefallen), Peyrepertuse (1240) und Quéribus.
Auf dem Weg zurück zum Ausgangspunkt können wir unmöglich an der Stadt Carcassonne vorbei. Die gewaltigen Befestigungen wurden zwar weitestgehend erst nach
der Ausrottung der Katharer erbaut, sind aber dennoch wohl das gewaltigste Festungsbauwerk aus dem 13. und 14. Jahrhundert, das fast vollständig erhalten ist.
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